Im Juni 1951, nach dem Schützenfest der Haselünner Straße, kamen einige Bürger auf dem Heimweg zu dem Entschluss, für den Stadtteil Damaschke einen eigenen Schützenverein zu gründen. Gesagt und getan.
Noch am selben Morgen lud der damalige Kaufmann und Gastwirt Siegfried Kellner die Anwesenden in sein Haus ein. Bei einem Bierchen zur frühen Morgenstunde wurden dann Nägel mit Köpfen gemacht.
Gerd Meiners, Johann Willigmann und August Trümper waren die Männer der ersten Stunde. Ihrem Einsatz ist es zu verdanken, dass unser Schützenverein zum Leben erwachte.
Im Laufe der nächsten Monate fanden zahlreiche Versammlungen zur Vorbereitung der Vereinsgründung statt. Nach einer Befragung aller Männer in der Siedlung waren etwa 150 Männer bereit in den Schützenverein einzutreten.
Für den 21. Juni 1952 konnte dann endlich die Gründungsversammlung einberufen werden. Als erstes musste ein Vorstand her. Die Wahl fiel auf Gerd Meiners. Karl Lorra war Kassierer und übernahm die finanzielle Verantwortung. Als Schriftführer einigte man sich auf Alfred Becker. Kommandeur Hermann Fiekers und Otto Stephany als 2. Vorsitzender übernahmen ihre Ämter nur für ein paar Wochen. Sie wurden von Hermann Stahs und Johann Willigmann abgelöst. Weitere Vorstandsmitglieder waren Hans Overberg, Dietrich Kaune und August Moß.
Einen Tag darauf trafen sich unter Leitung von Schiesswart August Moß 13 Schützenbrüder zum ersten Königschießen. Von dem Startgeld wurde die Königskette angeschafft. Die Namen dieser Schützen sind im Hauptschild der Königskette eingraviert. Sieger dieses Königsschießen wurde Dietrich Kaune. Zur Königin an seiner Seite nahm er sich Elisabeth Moß. Das Throngefolge bildeten Willi Geers mit Erika Hilling und Josef Köhne mit Käthe Trümper. Die Königin und ihre Ehrendamen stifteten die Diademe.
Jetzt sollte aber auch gefeiert werden. Am 27. Juli 1952 beging man im Saal Zellner ein Sommerfest. Gehört heute der Fackelumzug zum traditionellen Festablauf so begann das Sommerfest damals mit einem Lampion-Umzug der Kinder. Dieses Fest war ein erster grosser Erfolg. Doch jetzt begannen die Vorbereitungen für das erste Schützenfest und die Sorgen.
Ein Gewehr wurde gekauft und auch eine Schützenfahne musste angeschafft werden. Hierfür entstanden Kosten in Höhe von fast 1.000,– DM. Viel Geld für einen Stadtteil, in dem ausschliesslich Arbeitnehmer wohnten. Der Monatsbeitrag von 50 Pfennig ging vielen Schützenmitgliedern nur schweren Herzens von der Hand. Die erste grosse Aufgabe des jungen Vereines bestand in der Herrichtung eines Festplatzes. Die Kanalverwaltung in Meppen erlaubte uns, bei Zellner ein Stück Heidelandschaft brauchbar zu machen. Nun bewährte sich die Gemeinschaft im Schützenverein erstmalig, denn es ging um harte Arbeit mit Schaufel und Hacke.
Im Frühjahr 1953 gab es dann den ersten harten Schlag für unseren Verein. Der Gründungskönig Dietrich Kaune erkrankte und gab sein Amt bereits vor dem ersten Schützenfest auf. Darum musste bereits zur ersten Abordnung bei einem anderen Verein ein neuer König gefunden werden. Während der Fahrt zum Jubel-Schützenfest nach Nordholte erkor man Heinrich Krämer zum neuen König.
Das erste eigene Schützenfest rückte näher. Um Geld zu sparen musste das Zelt aus Haselünne selbst abgeholt und aufgebaut werden. Dann war es so weit. Das Gründungsfest mit Fahnenweihe wurde am 12. Juli 1953 gefeiert. 18 Vereine waren der Einladung gefolgt, um dabei zu sein wie Bürgermeister Koop die Fahnenweihe vornahm. Die Fahne erhielt nach einer Idee des Schützenbruders Hermann Wolters, auch Turnvater genannt, den Wahlspruch: „Aus alter Wurzel neue Kraft“. Der Festumzug führte durch die Sandwege der Siedlung, denn Straßen, wie wir sie heute kennen, gab es noch nicht. Die Stimmung bei Alt und Jung war hervorragend. Als neue Majestäten konnten am Montag Gerd Meiners mit Elisabeth Stahs gekrönt werden. Als Throngefolge dienten Werner Helming und Willi Latus mit ihren Ehefrauen.
Nach dem Gründungsfest kehrte nun auch der Alltag im Schützenverein und bei den Schützen ein. Die Kasse hatten einen Minusbestand. Der Vorstand mit vollem Optimismus packte dennoch das Werk an. Johann Willigmann gab die Losung aus: „Wer vor jedem Busch Angst hat, kommt nie in den Wald“. Initiativen wurden ergriffen. Eine Schiessgruppe wurde gegründet. Im Sommer fanden die Schiessübungen im Freien statt. Aber im Winter gab es Probleme. Kurz entschlossen entschied August Moss: „Es wird in meinem Haus geschossen.“ Alle Türen wurden aufgesperrt und quer durch die Wohnung geschossen.
Walter Watzlawek gründete eine Theatergruppe, die ein grosser Erfolg wurde. Da diese Theatergruppe auch in den umliegenden Nachbargemeinden auftrat, floss so mancher Hundert-Mark-Schein in die Kasse des Schützenvereins.
Aber auch die Kinder wurden in dieser Zeit nicht vergessen. Auf dem Schützenfest konnten sie sich über Kakao und Kuchen freuen und im Dezember wurden sie auf einer Nikolausfeier beschert. Durch so viel Idealismus einiger Schützenbrüder kam der Verein auf eine gesunde finanzielle Basis und es folgte ein ständiges Wachsen und Gedeien.

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